Non Toxic Discoveries

 
When (Eli) Poinsaing introduced me to his new and completely non-toxic discoveries using photopolymer plates (solarplates) for photogravures as well as vegetable oil for cleaning the plates, I certainly saw a new world opening(...) Henrik Boegh "A European Perspective"
 
Der Umgang mit hochgiftigen Säuren, Lacken und Lösungsmitten hat die Entwicklung der Druckgrafik von Anfang an begleitet. Aber es gab in der Geschichte der Druckgrafik auch immer revolutionäre Erfindungen und Pioniere, die Techniken entwickelten und weiterführten. Auch im Kreise der Tiefdrucker beteiligen sich immer mehr Künstler an der Idee, klassische Techniken zu überdenken und zu modernisieren und lösungsmittelhaltige Lacke und Materialien mit Produkten basierend auf Acryl und Polymer zu ersetzen.
 
Ich habe einige dieser Techniken bei einem Workshop des dänischen Künstlers Henrik Boegh kennengelernt.
 
 

Techniken mit Polymerplatten (Solarplates)

 
Die Polymerplatte lässt sich sowohl für fotografische und digitale Vorlagen einsetzen, als auch als Druckstock für sehr spontane malerische und zeichnerische Ideen.
 
Polymerplatten bestehen aus einem dünnen Metallträger, der mit einer lichtempfindlichen Kunststoffschicht versehen ist.
Wird diese Schicht ultraviolettem Licht ausgesetzt, verändert sich durch die ausgelöste chemische Reaktion, die Schichteigenschaft, die Löslichkeit. Das unbelichtete Material besteht aus ungebundene Molekülen, die wasserlöslich sind, belichtetes Material besteht aus vernetzten Polymeren (alle Moleküle sind miteinander verbunden, gehärtet) die im Wasser unlöslich sind.
Durch Belichtung härtet also die Polymerschicht aus, die vom Motiv geschützten Stellen lassen sich auswaschen. Dadurch entstehen Vertiefungen in der Platte, die beim Einfärben mit Druckfarbe gefüllt werden.
 
Ich begann mit fotografischen Vorlagen zu arbeiten, um unterschiedliches Plattenmaterial, Druckfolien, Belichtungszeiten zu testen und Sicherheit im Arbeitsprozess zu finden, aber mein Interesse am Einsatz der Polymerplatte liegt in der Spontanität und der Vielfalt der malerischen Möglichkeiten.
Die Belichtungsvorlagen werden auf wasserfester, transparenter Zeichenfolie, mit Tusche, Acryl, Gouache, Grafit, Kohle…angelegt. Um eine Fläche in allen Tonabstufungen drucken zu können, muss in der klassischen Radierung ein Raster, eine Aquatinta aufgebracht werden. Im Polymertiefdruck wird die Platte mit einem feinen Aquatintaraster vorbelichtet, dann folgt die Belichtung der Vorlage, das Entwickeln mit Wasser, das Nachhärten der Polymerschichte, Einfärben und Drucken der Platte. Die Bildbeispiele wurden mit 2-3 Polymerplatten gedruckt, die nach der Belichtung noch mechanisch mit Kaltnadel und Carborundum bearbeitet wurden.
 
Dieser Artikel wird in Kürze um die folgenden Kapitel ergänzt:

Techniken mit Polymerfilm ohne Ätzung

Radiertechniken mit Acrylgründen